Unsere Hofkatze "Maxi"

 

Nicht zu glauben, wie uns Hofkatze "Maxi" inzwischen ans Herz gewachsen ist. Als wir die ersten Besichtigungen des Hofes im Sommer 2013 machten, schlich sie uns bereits um die Füße. Wir wussten nicht, wem sie gehört, haben aber dann erfahren, dass die Vorbewohner des Hofes sie, als sie noch sehr jung war, zurückgelassen oder vergessen hatten. Ab Beginn der Renovierungen im Herbst 2013 haben wir ihr regelmäßig Futter und Milch vorbeigebracht. Sie hat es dankend angenommen und steht uns inzwischen immer zur Seite. Egal wo wir sind und wo wir laufen - sie ist stets mit dabei. Auch bei den Handwerkern ist sie sehr beliebt, begutachtet sie doch alle Arbeiten regelmäßig, stellt sich dann und wann in den Weg und miaut so lange, bis man sie aufs Gerüst hebt oder sie umherträgt. Da sie viel alleine ist, besteht sie auf ihre Streicheleinheiten, sobald jemand vor Ort ist. Versuche, sie zu uns nach Hause zu holen, sind gescheitert. Sie hat uns damit zu verstehen gegeben, dass sie ihr Zuhause nicht verlassen möchte.

 

Lustige Geschichten verbinden wir inzwischen mit ihr: Wenn sie als blinder Passagier unbemerkt in unserem Auto mitfährt, schimpfen wir mit ihr, dass sie halt ein echter Schwabe sei und sich das Geld mit dem Bus nach Wangen zum Wochenmarkt sparen wolle. Wenn sie mal nicht vom Heustadel - das ist ihr alleiniges Reich - heruntertrabt, erzählt sie uns später, sei sie am Vorabend lange "beim Schwanzen" gewesen und habe deshalb ausschlafen wollen, sei bei der Kosmetikerin in Amtzell gewesen oder habe sich wieder ein neues Paar Schuhe beim Salamander in Ravensburg gekauft. Rot gefärbtes Mäuseleder an den Pfoten trägt sie übrigens besonders gerne...

 

Wir waren bisher nicht die Katzenliebhaber, aber "Maxi" gehört unbedingt auf den Hof...Weitere Tiere stehen auf dem Plan (insbesondere Hasen und Hennen). Wir müssen aber noch mit ihr verhandeln, ob ihr das genehm ist...Zumindest hat sie gegen Hunde schon große Einwände geäußert...;-))


Ich (Maxi, die Hofkatze) und meine Feriengäste (08.11.2015)

Nachdem sich 2015 einiges auf dem Hof Moosing verändert hat, will ich mich auch einmal zu Wort melden. Sicher wundert ihr euch, was ihr hier lesen könnt. Dazu eine kurze Erklärung: Ich kann zwar nicht schreiben, habe aber eine „Katzenflüsterin“ beauftragt, meine Gedanken niederzuschreiben…

 

Ja, es gab viel zu tun in Moosing. Immer noch sind ganz viele Handwerker auf dem Hof, die ich jeden Tag zu betreuen habe, ganz zu schweigen von den immer wechselnden Gesichtern, die sich „Feriengäste“ nennen.

 

Ursprünglich war ich ja sehr skeptisch, was da auf mich zukam. Meistens Samstags oder Sonntags (ich kenne diese Wochentage ganz gut, weil da immer die Kirchenglocken in Bodnegg oder Amtzell läuten) kam meistens nachmittags ein mit Menschen gefülltes Auto mit einer mir fremden Kfz-Nummer in den Hof gefahren. Kurz darauf erschienen meine „Pflegeeltern“ Hannes und Margit und gingen mit den Feriengästen ins Haus. Was sie dort gemacht haben? Sie haben denen alles gezeigt, was ich mit den Handwerkern immer besprochen habe. Danach luden sie ihr Gepäck aus dem Auto aus und machten es sich drinnen gemütlich…Zuerst war ich ja skeptisch, wie das alles funktionieren sollte, schließlich war ich bis 2013 die „Alleinherrscherin“ in Moosing und konnte mich frei auf dem Hof bewegen wie ich wollte. Ich war aber auch neugierig, bin zu den Leuten rüberspaziert und habe sie erst mal beschnuppert. Die haben sofort mit mir geredet, mich gestreichelt und waren echt immer freundlich zu mir.

 

Beeindruckend fand ich die verschiedenen Dialekte, die sie sprachen. Bisher kannte ich ja nur die schwäbisch-allgäuerische Sprache. Ich muss sagen, dass ich nach dem diesjährigen Sommer schon viele Dialekte verstehe. Die einen sprachen hochdeutsch, die anderen bayerisch, andere sächsisch, wieder andere „icke“ (meine Pflegeeltern klärten mich auf, dass es sich hier um Einwohner unserer Hauptstadt Berlin handelte). Wieder andere verstand ich gar nicht, wobei sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass sie amerikanisch und slowenisch gesprochen haben. Trotz der sprachlichen Barrieren konnten wir uns dennoch über die „Katzensprache“ verständigen. Katzensprache bedeutet, viele Streicheleinheiten von ihnen zu bekommen, regelmäßig Futter zu erhalten und viel „zutzeln“ zu dürfen. Da hat sich dann in relativ kurzer Zeit ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Feriengästen aufgebaut. Dann und wann legte ich ihnen eine Maus auf die Terrasse, um auch ihnen meine Zuneigung zu zeigen. Die meisten von ihnen lobten mich dafür, gegessen haben sie sie aber nie. Das musste ich dann erledigen…


Die Feriengäste waren tagsüber meistens unterwegs. Da soll es ganz in der Nähe einen riesigen See und hohe Berge geben, wo sie extra hingefahren sind. Es war ja so heiß in diesem Sommer. Die kühleren Temperaturen kann ich nachvollziehen; dass man Wasser mag, aber weniger. Abgesehen davon ist es für mich halt nicht so einfach, mich außerhalb des Hofes zu bewegen, da ich zu kurze Beine habe, um an das Gaspedal eines Autos zu kommen.

 

Manche Feriengäste sagten, dass sie mich am liebsten mit zu ihnen nach Hause mitnehmen würden, aber ich bin dann doch dageblieben. Wer soll sonst die ganze Arbeit erledigen? Es gibt immer noch Handwerker zu beaufsichtigen (Henry, Roland, mein Lieblingsmaler Andi), ihnen die Wurst vom Wecken zu essen, sie zu Pausen zu bewegen (schließlich brauche ich regelmäßig meine Streicheleinheiten), die Mäuse auf dem Hof im Zaun zu halten und fremde Katzen aus dem Revier zu vertreiben.

 

Mit meinem Tagesgeschäft bin ich also immer gut ausgelastet. Ach ja, und putzen ist auch eine Leidenschaft von mir. Ich liebe es vor allem, mein Fell zu putzen. Das mag übrigens auch meine Pflegemama sehr gerne. Immer wenn die einen Feriengäste gegangen sind, hat sie die Wohnungen picobello geputzt, damit es die nächsten Gäste wieder sauber hatten. Während der Putzaktion konnte ich dann auch in die Ferienwohnungen rein und habe so lange immer „Katzen-TV“ geschaut. Modernes Zeugs ist das, die Katzen auf dem Bildschirm waren oft größer als ich, aber ich hatte trotzdem keine Angst…auch nicht vor dem Staubsauger!

 

Übrigens kann ich jetzt auch Trampolin springen. Das haben mir die Kinder der Feriengäste beigebracht. Ich konnte unter ihrer Anleitung meine Hüpfübungen machen und meine Hinterbeine trainieren. Kräftige Hinterbeine sind nämlich für die Mäusejagd enorm wichtig!

 

Jetzt ist es etwas ruhiger auf dem Hof. Seit das Wetter nicht mehr so gut ist, kommen nicht mehr so viele Feriengäste. Da sind meine Pflegeeltern wieder gefragt, mir Futter zu geben.

 

Gespannt bin ich schon aufs nächste Jahr. Meine Pflegeeltern sprechen immer von einer „Besenwirtschaft“, die sie 2016 eröffnen wollen. Ein paar Feste fanden jetzt schon dort statt. Wenn so viele Leute in einem Raum sind, konnte ich von einem Gast zum anderen wandern und mich streicheln lassen. Das war auch nicht schlecht. Und wenn es mir zu viel wurde, ging ich raus und machte mein Geschäft…

 

Alles in allem kann ich sagen, dass es bisher ein gutes Jahr für mich war. Ich bin zwar viel kleiner als die Menschen, aber in diesem Jahr ganz groß rausgekommen. Ich bin eine glückliche und gut genährte Allgäuer Tigerkatze! Wer kann das schon von sich sagen?

 

In diesem Sinne grüßt euch Maxi vom Ferienhof Moosing!